Rückblick
Ein ganzheitliches und wirkungsvolles Qualitätsmanagement setzt voraus, dass die externe Evaluation und schulinterne Elemente zur Qualitätssicherung einander nicht nur ergänzen, sondern nach Möglichkeit auch aufeinander Bezug nehmen. An der argev Netzwerktagung 2019 wurde unter anderem der Frage nachgegangen, welche Ansätze in Bezug auf ein systematisches Zusammenwirken erfolgsversprechend sind.
Eingeladen waren neben Evaluationsfachpersonen interessierte Personen aus den kantonalen Bildungsverwaltungen. Da die Thematik für Verantwortliche der operativen Schulführung ebenso von Interesse ist, wurde die Netzwerktagung erstmals auch für Schulleiterinnen und Schulleiter ausgeschrieben.
Als erster Referent konnte Prof. Dr. Claus Buhren vom Institut für Schulsport und Schulentwicklung an der Deutschen Sporthochschule Köln gewonnen werden. Nach einer kurzen theoretischen Annäherung führte er zwei interessante Beispiele aus, wie die externe Evaluation und interne Elemente der Qualitätssicherung miteinander verknüpft werden können: Das individualisierte Evaluationsverfahren im deutschen Bundesland Schleswig-Holstein sowie das auf Peer-Reviews und Prozessbegleitung ausgerichtete Qualitätsmanagement an den Deutschen Schulen im Ausland.
Im Anschluss daran nahm Iris Michel vom Zentrum für Bildungsevaluation an der Pädagogischen Hochschule Bern eine Standortbestimmung dahingehend vor, inwiefern in den Deutschschweizer Kantonen und im Fürstentum Liechtenstein die externe und die interne Evaluation miteinander verknüpft sind. Sie zeigte auf, dass hinsichtlich der Strukturen und Rahmenbedingungen grosse kantonale Unterschiede bestehen und eine Verzahnung zwischen externer und interner Evaluation nur vereinzelt explizit vorgesehen ist.
Schliesslich erläuterten Bertrand Knobel, Rektor des Gymnasiums Campus Muristalden und Thomas Minder, Präsident des VSLCH die konkrete Ausgestaltung des Qualitätsmanagements an ihrer Schule. Dabei gingen sie auch darauf ein, wie die Erkenntnisse aus der internen Qualitätssicherung und externen Evaluationen der Weiterentwicklung der Schulqualität dienen können.
Nach allen vier Referaten war ein kurzer Austausch vorgesehen, welche die Teilnehmenden vereinzelt für Fragen nutzten. In die längere Diskussion ging es am Nachmittag. In kantonsgemischten Gruppen von 8 – 10 Personen wurden die leitenden Fragestellungen gemäss Programm vertieft. Dabei nutzten die Teilnehmenden der Netzwerktagung auch die Möglichkeit, sich ein Bild von der Praxis anderer Kantone zu machen und sich zu vernetzen.
Prof. Dr. Claus Buhren, Gesellschaft für wissenschaftliche Beratung und Evaluation, Köln
Iris Michel, Stellvertretende Leiterin Zentrum für Bildungsevaluation an der Pädagogischen Hochschule Bern
Bertrand Knobel, Rektor Gymnasium, Stv. Direktor Campus Muristalden
Der Qualitätskreislauf als Fundament für die erfolgreiche Schulentwicklung
Thomas Minder, Präsident VSLCH