An ihrer Sitzung vom 15. Mai 2023 hat die Fachkonferenz Co-Präsident Andy Karrer und Vorstandsmitglied Adrian Graf verabschiedet. Beide haben die Tätigkeit der argev in den vergangenen Jahren geprägt.

Andy Karrer hat den Kanton Glarus ab Dezember 2012 in der Fachkonferenz der argev vertreten. 2015 hat er das Co-Präsidium übernommen, bis Ende 2017 gemeinsam mit Stefan Chiozza, seither in Zusammenarbeit mit Andreas Brunner. Als Vertreter eines Kantons, welches die evaluationsbasierte Aufsicht pflegt, ist Andy Karrerdas zielorientierte Zusammenspiel der verschiedenen Akteure im Unterstützungssystem der Schulen ein besonderes Anliegen. Das schlug sich auch in den Projekten der argev nieder, für die er sich eingesetzt hat. Darüber hinaus hat er als Organisator, Moderator und Referent an mehreren Netzwerktagungen der argev aktiv mitgewirkt. Mit Weitsicht, Praxisorientierung und Klarheit hat Andy Karrer die argev in den letzten rund 10 Jahren geführt. In Vorstand und Fachkonferenz wurde die verlässliche, unkomplizierte und lösungsorientierte Zusammenarbeit mit ihm enorm geschätzt.

Adrian Graf sass für den Kanton Graubünden in der Fachkonferenz und seit November 2020 auch im Vorstand der argev. Sein Interesse galt insbesondere dem Zusammenwirken von internem Qualitätsmanagement und externer Evaluation. Er hat zudem den Praxiseinsatz des Instrumentariums INSULA in der Unterrichtsbeobachtung in seinem Heimatkanton gefördert. Mit seiner grossen Erfahrung als Schulinspektor sowie seiner praxisnahen, analytischen und verbindlichen Art hat er die Vorstandsarbeit auf wertvolle Weise bereichert.

Vorstand und Fachkonferenz der argev danken Andy Karrer und Adrian Graf herzlich für ihr langjähriges und grosses Engagement in Präsidium und Vorstand. Sie wünschen beiden alles Gute auf ihren privaten und beruflichen Wegen.

Die Fachstelle für Schulbeurteilung evaluierte 2021/2022 gesamthaft 107 Schulen. Sie kommt zum Schluss, dass das Schul- und Unterrichtsangebot im Kanton Zürich eine insgesamt hohe Qualität aufweist. Der vorliegende Jahresbericht widmet der Zusammenarbeit im Schulteam einen Schwerpunkt.

Im Schuljahr 2021/2022 hat die Fachstelle für Schulbeurteilung 94 Regelschulen und 13 Sonderschulen evaluiert. Die Qualität von Schule und Unterricht ist insgesamt hoch. Einmal mehr wurde in den Bereichen Schulgemeinschaft, Unterrichtsgestaltung sowie Zusammenarbeit mit den Eltern besonders gute Arbeit geleistet. Am kritischsten beurteilten die Evaluationsteams die Bereiche Beurteilungspraxis, Schul-und Unterrichtsentwicklung sowie den neu eingeführten Bereich Digitalisierung im Unterricht.

Seinen inhaltlichen Schwerpunkt widmet der aktuelle Jahresbericht der Zusammenarbeit im Schulteam. Die Zusammenarbeit der verschiedenen in den Schul- und Unterrichtsalltag eingebundenen Akteure ist ein wichtiger Ansatzpunkt zur Bewältigung der vielfältigen Anforderungen. Die Praxis der Zusammenarbeit wurde im Schuljahr 2021/2022 ungefähr je zur Hälfte als «funktionsfähig» oder als «fortgeschritten» eingestuft. Entwicklungspotenzial wurde insbesondere beim Treffen und Einhalten von Vereinbarungen und der Reflexion der Zusammenarbeit festgestellt. Positiv fällt auf, dass die Zusammenarbeit in den Schulteams oft als motiviert, engagiert und konstruktiv eingeschätzt wird.

Link zum Jahresbericht 2021/2022

Das Amt für Volksschule zieht ein positives Gesamtfazit über die kantonale Fokusevaluation zum kompetenzorientierten Unterricht. Für die Fokusevaluation wurden 2022/2023 rund 14'000 Schülerinnen und Schüler ab der dritten Primarklasse schriftlich befragt und 540 Unterrichtslektionen aller Altersstufen beobachtet.

Der Fachbereich Schulevaluation des Amts für Volksschule führte 2022/2023 die erste kantonale Fokusevaluation zum kompetenzorientierten Unterricht durch. Im Bericht wird ein positives Gesamtfazit gezogen.

Besonders positiv bewertet wurden die Unterstützung im Unterricht, Thematisierung der Lerninhalte, kooperatives Lernen (mit Ausnahme Peer-Feedback), Vermittlung verschiedener überfachlicher Kompetenzen, Motivation der Schülerinnen und Schüler sowie Beziehung zwischen Lehrperson und Schülerinnen und Schülern.

Verbesserungspotentiale sind bei den folgenden Themen erkennbar: Selbstreflexion und Selbstbeurteilung, Peer-Feedback, Feedback von Schülerinnen und Schülern an Lehrpersonen, frühzeitige Thematisierung von Lernzielen, Differenzierung und Lernfördergespräche.

Die Fokusevaluation erfolgte im Zusammenhang mit dem ab Schuljahr 2017/2018 eingeführten Lehrplan Volksschule Thurgau. Nach der vierjährigen Umsetzungsphase war gemäss dem kantonalen Umsetzungsziel 5 die Kompetenzorientierung des Unterrichts zu überprüfen.

Mit der Fokusevaluation erhält der Kanton Steuerungswissen zum Stand des kompetenzorientierten Unterrichts. Den Schulen dienen die kantonalen Ergebnisse als Vergleichswert für die eigene Standortbestimmung. Die schulspezifischen Stärken und Handlungsfelder können mit einer Reflexion oder einer erneuten Befragung der Schülerinnen und Schüler festgestellt werden. Der Kanton unterstützt die Schulen in der Selbstevaluation, stellt ein Instrument für die Vergleichsmessung bereit und hilft bei der Interpretation der Ergebnisse.

Link zum Bericht

Im  Frühling 2021 wurde die Pädagogische Hochschule der Fachhochschule Nordwestschweiz von den drei Kantonen Nidwalden, Obwalden und Uri (NORI) beauftragt, eine Evaluation zur Einführung und zum Stand der Umsetzung des Lehrplans 21 durchzuführen. Inzwischen ist die Evaluation abgeschlossen und die Ergebnisse liegen vor. Der zusammenfassende Bericht für alle drei Kantone und auch die kantonsspezifischen Berichte zeigen: Die Schulen in den NORI-Kantonen sind bei der Umsetzung des Lehrplans 21 insgesamt gut unterwegs und haben eine positive Einstellung zum Lehrplan 21. Die Einführungskonzepte der drei NORI-Kantone haben sich bewährt und die Rahmenbedingungen wurden insgesamt positiv wahrgenommen. Die Konzepte konnten dazu beitragen, dass die grosse Mehrheit sowohl der Schulleiterinnen und Schulleiter als auch der Lehr- und Fachpersonen ein fundiertes Verständnis zum Lehrplan 21 und zum kompetenzorientierten Unterricht erworben hat. Ausschlaggebend dabei waren insbesondere die Schulleitenden; sie haben die erfolgreiche Umsetzung des Lehrplans 21 zu einer primären Führungsaufgabe gemacht.

Wie die Evaluationsberichte weiter zeigen, gelingt die Umsetzung des kompetenzorientierten Unterrichts gemäss Lehrplan 21 an den Schulen in den drei Zyklen unterschiedlich gut. Im Zyklus 3, also in der Sekundarstufe I, stellt die Lehrplanumsetzung die grösste Herausforderung dar, was vor allem mit dem Fachlehrpersonensystem zu tun hat. In allen drei Zyklen tut man sich eher schwer mit der kompetenzorientierten Lernbeurteilung. Im Umgang mit dem Spannungsfeld der Notengebung, insbesondere dem Selektionsdruck, und mit formativen Beurteilungsformen sind sowohl Schulleitende als auch Lehr- und Fachpersonen gefordert. Die Erkenntnisse werden dazu beitragen, durch Schul- und Unterrichtsentwicklungsprozesse und unterstützende Massnahmen der kantonalen Ämter die Qualität der Bildung weiter zu optimieren.

Kurzbericht Externe Schulevaluation NORI

Medienmitteilung NW: https://www.nw.ch/aktuellesinformationen/98423
Medienmitteilung OW: https://www.ow.ch/aktuellesinformationen/98495
Medienmitteilung UR: https://www.ur.ch/mmdirektionen/98465

Im Rahmen des Projekts Digitalisierung in der Volksschule und des Zentrums für Brückenangebote (ZBA) Basel-Stadt wurde in den letzten Jahren ein Orientierungsraster entwickelt. Dieser dient den Schulen als Hilfestellung für die Entwicklungs- und Evaluationsarbeiten. Beschrieben sind in acht Dimensionen Themen, welche die Schulen in einer digitalen Welt beschäftigen. Dabei werden sowohl strategische, organisatorische als auch pädagogisch-didaktische Themen fokussiert. Der Raster ist auf der Q2E Website zu finden.