Am Freitag, 11. November 2022 trafen sich mehr als siebzig Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf Schloss Au zur argev-Netzwerktagung. Im Jubiläumsjahr stand die Tagung unter dem Titel «20 Jahre externe Evaluation und argev – Rück- und Ausblick». Zur Würdigung des 20-jährigen Bestehens der argev fanden in stimmungsvollem Rahmen zahlreiche Fachpersonen aus Evaluationspraxis, Bildungsverwaltung, Schulfeld und Hochschulen zusammen.
Die Co-Präsidenten Andreas Karrer und Andreas Brunner stimmten die Gäste auf ein vielfältiges Programm ein, welches zum Ziel hatte, die Geschichte der argev und des Evaluationsfelds aus institutioneller, praktischer und wissenschaftlicher Sicht einzuordnen. Davon ausgehend sollten Akzente zur Weiterentwicklung der Schulevaluation und der argev gesetzt werden.
Die EDK-Präsidentin und Zürcher Bildungsdirektorin Silvia Steiner hob in ihrem Grusswort die über die Kantone hinweg verbindende Kraft der argev hervor. Sie vertrat das Anliegen, dass die externe Evaluation die Schulen darin unterstützen soll, ihre Beziehungsaufgabe wahrzunehmen.
Heinz Buholzer vermochte als langjähriges Mitglied von Fachkonferenz und Vorstand der argev ihre Gründung und Entwicklung anschaulich im Kontext der Entwicklungen im Bildungsbereich nachzuzeichnen. Prägende Persönlichkeiten, politische Entscheidungen und persönliche Erfahrungen illustrierten diesen Weg treffend.
Mit Norbert Landwehr blickte ein weit über die Schweizer Evaluationslandschaft hinaus anerkannter Experte auf die Entwicklung von Evaluationsfeld und -landschaft. Er suchte Antworten auf die Frage nach der Wirksamkeit von externer Schulevaluation und regte an, sich nicht auf die Oberfläche zu beschränken, sondern in die Tiefenstruktur von Schule und Unterricht vorzudringen.
Erziehungswissenschafterin Katharina Maag Merki stellte aktuelle Forschungserkenntnisse zur externen Schulevaluation dar. Als Antwort auf die Frage, welchen Beitrag die Schulevaluation für eine lernförderliche Schulentwicklung leisten kann, plädierte sie dafür, dass Evaluation dort ihren besonderen Nutzen hat, wo sich die Schule das nötige Wissen nicht selbst aneignen kann.
Ivo Schorn brachte als Vize-Direktor von ZEM CES die Perspektive der Evaluation an Mittelschulen ein, während Myriam Obrist als Abteilungsleiterin Bildung und Sport der Stadt Baden die Sichtweise der Schulleitungen vertrat. Dorothee Widmer - in Abwesenheit mit der Stimme von argev-Geschäftsführerin Monika Bucher - blickte aus Sicht eines kleinen Kantons auf die Rolle der argev zurück.
In der Folge konnten sich alle Teilnehmenden in moderierten Workshops dazu äussern, wie die Schulevaluation und die argev den in den vorangehenden Beiträgen formulierten Anliegen begegnen und sich auch in Zukunft zeitgemäss ausrichten sollen.
Im abschliessenden Podiumsgespräch, in welchem die früheren argev-Präsidenten Heiner Teuteberg und Stefan Chiozza zu Myriam Obrist und Katharina Maag Merki stiessen, wurden die Erkenntnisse des Tages zusammengeführt, diskutiert und eingeordnet.
Abgerundet wurde die begegnungs- und erkenntnisreiche Jubiläumstagung mit einem Apéro samt musikalischer Begleitung.
Die nächste Netzwerktagung findet am 17. November 2023 in Zürich statt.
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